Projekt C1

Prozesse der breitengradabhängigen Temperaturvariabilität in einer hyperthermalen Welt

Fanni Kelemen (Postdoc)

Bodo Ahrens, David Evans, Jens Fiebig (Goethe Universität Frankfurt), Thomas Hickler (Senckenberg)

Das frühe Eozän-Klimaoptimum (EECO, ~53-51 Millionen Jahre) ist eine der vergangenen Warmzeiten, die mit hohen CO2-Konzentrationen (~900-2500 ppmV) einherging und als Analogon für unser mögliches zukünftiges hoch-CO2 Klima dienen kann. Ein bemerkenswertes Merkmal dieses Treibhausklimas ist der schwächere meridionale Temperaturgradient im Vergleich zu vorindustriellen Werten. Dieser Termperaturgradient wurde durch Proxies abgeschätzt, ist aber noch sehr unsicher und durch Klimamodelle wird dieser Gradient überschätzt. Auch die rezente Gradientabschwächung, also das beobachtete polare Temperaturamplifikationssignal und insbesondere das saisonale Verhalten, wird in den Klimamodellen noch mit Unsicherheiten abgebildet. Es besteht also noch Forschungsbedarf und die Klimamodelle für die Zukunft können aus dem Eozän lernen.

Das Projekt C1 untersucht den meridionalen Temperaturgradienten im Paläoklimasystem durch das Studium der Energietransportprozesse, der polaren Verstärkung in einer eisfreien Welt und der Saisonalität. Methodisch stützt sich dieses Projekt auf die Modellierung der EECO-Bedingungen mit Modellen hoher und niedriger Komplexität, auf die Entwicklung von Sensitivitätsstudien und auf den Vergleich von Modell- und Proxydaten.