Projekt A3

Chemische Verwitterung als Senke für atmosphärisches CO2 – Lithium-Isotopenzusammensetzung des Meerwassers (δ7Li) als Indikator für Verwitterung

Sandra Huber (PhD)

Silke Voigt, Horst Marschall, Michael Seitz (Goethe Universität Frankfurt)

Die chemische Verwitterung von Silikaten ist eine Senke für atmosphärisches CO2. Intensität und Rate der Silikatverwitterung sind temperaturabhängig, reagieren sehr variabel auf Schwankungen im atmosphärischen CO2 und sind Teil der Temperaturregulierung der Erde. Die isotopische Zusam­mensetzung von Lithium (δ7Li) im Meerwasser ist ein Proxy für Verwitterung, die in marinen Karbonaten aufgezeichnet wird.

In Teilprojekt A3 möchten wir erstmals eine Li-Isotopenkurve für die späte Kreide (95–66 Ma) erzeugen, um Informationen über Änderungen in der Verwitterung kontinentaler und ozeanischer Silikate zu gewinnen. Wir werden die Isotopen- und Spurenelement-Verhältnisse (δ7Li, 87/86Sr, Li/Ca, Mg/Ca, Sr/Ca) in marinen Karbonaten analysieren und in Zusammenarbeit mit Projektpartnern konzeptionelle Modelle für ein quantitatives Verständnis der Kopplung geodynamischer und klimatischer Prozesse entwickeln.

[1] Misra und Froelich, Science 335, 818–823 (2012). [2] Pogge von Strandmann und Henderson, Geology 43, 67–70 (2015). [3] Pogge von Strandman et al., Nat. Geosci. 6, 668–672 (2013). [4] McArthur et al., Cambridge Univ. Press, pp. 127–144 (2012). [5] Foster et al., Nat. Commun. 8, 14845 (2017). [6] Friedrich et al., Geology 40, 107–110 (2012).